Simon bei der Arbeit

Long time no see my friend!

Über einen Monat ist mein letzter Post nun schon her. Es ist viel passiert. Einige Projekte konnten wir abschließen, andere wurden angefangen und wieder andere haben sich kurzer Hand dazwischen gedrängt. Was genau wir in den letzten Wochen geschafft haben, wer uns geholfen hat und wie unsere Baustelle nun aussieht, erfahrt ihr jetzt.

Long time no see my friend! Wie im letzten Post kurz angerissen, streikte unsere Dusche und wir entschlossen uns das Projekt „Sanitär“ nach vorn zu ziehen. Weder Frank noch Kirsten, Dennis oder ich haben jemals Rohre verlegt, gefliest oder verfugt. Aber wir kennen da jemand und manchmal hat man ja auch Glück. Unser Glück hieß in diesem Fall Simon.

2011 lernte ich Simon und seine Freundin Verena in Hooksiel kennen. Seit dem zähle ich die beiden zu meinen besten Freunden. Gelernt hat Simon eigentlich KFZ, aber wie es so oft im Leben ist, bleibt es nicht bei einer Tätigkeit. So machte sich Simon irgendwann selbstständig und kümmerte sich um Abbruch, Sanierungen und allem, was der Bau so zu bieten hat. Ein Tausendsassa und was den Bau angeht eine echte Koryphäe.

Da Simon und Verena seit kurzen einen kleinen Wirbelwind namens Keano haben, war Simons Zeit für uns natürlich begrenzt. Wir stellten uns auf ein sehr arbeitsreiches Wochenende ein und arbeiteten seine Einkaufsliste ab. Auch die alte Dusche sowie das WC wurden von uns ab- bzw. rückgebaut und professionell zerstört. Durch Simons Hilfe schafften wir es, an einem Wochenende, unser altes Bad in 3 ebenerdige Duschen mit neuen Abflüssen und in die Betonwand eingelassene Anschlüsse zu verwandeln. 10 Stunden haben wir allein dafür gebraucht, der Betonwand 7 cm für die Wasserleitungen abzugewinnen. An 2 Tagen mit Schichten von 9 – 4 Uhr morgens haben wir so über 200 KG Estrich, 25 KG Duschabdichtung, 30 Meter Dichtband, 15 Liter Haftgrund, Kupferrohre, T-Stücke, Verjüngungen etc. verarbeitet. Aber das allein reicht ja noch nicht, denn Simon war ja zum helfen / arbeiten gekommen. Also haben wir schnell noch eine Trockenbauwand im Flur gezogen. Die Wand brauchen wir nämlich um 2 weitere WCs zu bauen.

Es war staubig, schweißtreibend, anstrengend, lehrreich – es war gut das unsere Freunde uns ein weiteres Mal so unterstützt haben! An dieser Stelle möchte ich unseren Dank auch an Basti aussprechen. Basti hat uns mit fast allen Materialien, die wir für unseren Bau brauchten, versorgt. Basti, Simon – ganz großes Kino! Ihr habt was gut bei uns!

Das wir nach diesem Kraftakt erst mal eine Pause brauchten, ist wohl klar. Gerade ich, der Sanitär über alles hasst, brauchte Abstand zu diesem Projekt. Also geduscht, gegessen und zurück zu dem liebsten aller Werkstoffe – dem Holz. Das Hostel braucht neben vielen Schlafgelegenheiten natürlich auch einen Platz wo alle zusammen essen können. Also haben wir eine 3 Meter Tafel mit dazugehörigen Bänken gebaut. Kein Stemmhammer, nicht auf den Knien herum rutschen und keine Baustoffe anmischen. Eine wahre Wohltat! Wo wir dann schon dabei waren, haben wir auch noch einen Couchtisch in gleicher Bauart hinterher geschossen. Die Kraft und die Motivation war zurück und es konnte weitergehen. Womit? Sanitär… Genauer gesagt mit Fliesen legen.

Nach dem Fliesen legen musste Frank in die Heimat. Sein Bruder hat geheiratet und auch ich war glücklich, ein paar Tage in der Heimat verbringen zu können. Zurück in Martinshafen wurde das Bad direkt verfugt und wir bereiteten uns auf die nächste staubige Aufgabe vor. Schon wieder Staub? Echt jetzt? Wofür überhaupt? Für unsere beiden geplanten WCs benötigten wir natürlich auch eine Tür. Dafür wollte eine 15 cm dicke Betonwand durchbrochen werden. Zum „Glück“ konnten wir uns einen Benzin-Trennschleifer leihen. Im Nachhinein muss ich sagen – ich habe noch nie etwas erlebt, was so viel Staub macht wie dieses Teil! Nach 2 Minuten flexen sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. Vom Arbeitsschutz ganz zu schweigen. Aber wat mutt, dat mutt und getreu nach dem Motto „die Mauer muss weg“, war die Arbeit nach einem Tag erledigt.

Die Projekte der letzten Tage: Die Etagenbetten komplett verschalen und lasieren, unsere Doppelbetten lasieren sowie ein Dach für unsere Terrasse bauen. Tatkräftige Unterstützung bekamen wir dafür von Karsten, der gerade aus Sri Lanka zurückkam. Nach 2 Monaten in Martinshafen sind wir nun also kurz vor dem Abschluss des Hostels und können uns bald um das Herzstück, die Station, kümmern. Wir sind gespannt, wie alles fertig aussehen wird und natürlich auch, was ihr dazu sagen werdet!

Von Frank Bautagebuch